Wartburgschule, Münster

Leben und Spielen in der ehemaligen Wartburgschule

Städtebauliche Einbindung / Leitidee

Durch die Setzung der neuen Baukörper wird in Verbindung mit den bestehenden Gebäuden ein Ensemble gebildet. Die Baukörper umschließen wie eine Spange den Wartburghof, welcher als Zentrum der Gemeinde und öffentlicher Freiraum des Stadtteils zu verstehen ist. Der neue Gemeinde- und Stadtteilplatz bietet unterschiedlichste Aufenthaltsqualitäten. Alte und Neue Architektur stehen sich unmittelbar gegenüber. Durch die unterschiedlichen Nutzungen der Gebäude entsteht eine gesunde Durchmischung und der ehemalige Schulhof wird so zum Ort der Begegnung im Quartier. Ein öffentlicher Fuß- und Radweg führt dabei entlang der alten Turnhalle über den Gemeindeplatz zur Fliednerstraße und bietet kurze Wege für die Anwohner aus dem südlichen Bereich des Viertels.

Gebäudetypologie

Die Zusammengehörigkeit der neu gesetzten Baukörper ist durch die Gebäudekubatur und Fassadengestaltung klar ablesbar. Sie greifen bestehende Fluchten der umliegenden Bebauung auf und bilden durch ihre Anordnung, Materialität und Farbwahl ein Gesamtensemble mit der besonderen Architektur der Nachkriegszeit. Die Neubauten sind klar gegliedert und erhalten eine zeitgenössische Fassadengestaltung mit reduzierter Materialität.  Dadurch wird eine Eigenständigkeit erzeugt, ohne mit der qualitätsvollen Bestandsarchitektur in Konkurrenz treten zu wollen. Die Backsteinsockel der Neubauten adaptieren dabei die Architektursprache des Denkmals und übersetzen sie in die heutige Zeit.

Konstruktion und Materialkonzept

Die Wahl der Materialien orientiert sich am Denkmal nachhaltig und robust. Auf die Werthaltigkeit der Materialien soll hier besonderes Augenmerk gelegt werden. Die ergänzenden Gebäude werden in Massivbauweise mit mineralischer Dämmung errichtet. Für Sockelbereiche ist Verblendmauerwerk vorgesehen und für die klar strukturierten Fassaden der Obergeschosse vorgefertigte Betonteile. Die Fenster und Türen sowie die Ausfachungen zwischen den Betonteilen der Wohnungseinheiten werden in Holz ausgeführt.

Freianlagen

Der Stadtteilhof ist vielfältig bespielbar und funktioniert als verbindendes Element zwischen neuen und alten Bauten. Die notwendige Trennung zwischen Außenbereichen der Kita und öffentlichem Platz erfolgt über Hochbeete und immergrüne Hecken. Durch diese subtile Trennung wird trotz unterschiedlicher Nutzungsbereiche eine optisch zusammenhängende Hofanlage erzeugt. Die bedachte Positionierung der neuen Baukörper ermöglicht einen behutsamen Umgang mit dem Baumbestand, was für zusätzliche Aufenthaltsqualität sorgt. Sitzbänke unter den Bäumen bieten Verweilmöglichkeiten für Besucher und Anwohner. Die Hochbeete können von KiTa und Anwohnern gärtnerisch betrieben werden und so als Gemeinschaftsprojekt subsistenzwirtschaftlichen Mehrwert generieren.

 

Architektur: Berthold Ellertmann, Christian Schmitz

Team: Thomas Bergerbusch, Friederike Poth, Fokko van der Linde

Visualisierung: Manuel Ribeiro

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