Peter Wust Schule, Münster

Das Plangebiet für die Gemeinschaftsgrundschule  im Stadtteil Mecklenbeck befindet sich in Randlage einer Wohnbebauung in offener Bauweise. Die vorgesehenen punktuellen Erweiterungsbaukörper der Peter-Wust-Schule schaffen die folgerichtige Symbiose zwischen städtebaulichem Umfeld und bestehendem Schulensemble, welches in seiner eher geschlossenen Struktur zu achten und zu rdigen ist.

Auf dem Areal bleiben bei Realisierung der Zweifachsporthalle alle Bestandsgebäude  inkl. der Einfachsporthalle erhalten. Der Standort der neuen Halle schließt die nach Abriss der bestehenden Halle offene Gebäudekonstellation nach Süden ab. Dieser Standort lässt eine „Entweder-oder-Entscheidung  bzgl. der verkehrstechnischen  Erschließung, d.h. entweder vom Dingbängerweg oder von der Schlautstiege, außen  vor. Geparkt wird dezentral. Die Pkw-Erschließung am Dingbängerweg bleibt unverändert (vorrangig Lehrerplätze). Die Vereinssportler erreichen die Sporthalle per Pkw aus Richtung Süden von der Schlautstiege, ohne allerdings die sensible Rad- und Fußwegerschließung der Schulkinder zu beinträchtigen. Die geplante Sporthalle legt sich bewusst mit ihrer Längsseite parallel zur Straßenbebauung Dingbängerweg, um die Bedeutung des Zuwegs zur Schule zu erhöhen. Diese Position verschafft eine größtmögliche Rücksicht auf den Baumbestand.  Ein signifikanter Schriftzug auf der Südfassade der Sporthallenfassade markiert den Hauptzugang des Schulareals. Der Entwurf sieht vor, die Aula mit ihrer markanten Giebelausbildung im Gesamtensemble dominanter wirken zu lassen. Als optionale Schulraumerweiterung in zwei Bauabschnitten wird der Gebäudequerschnitt der Sporthalle fortgeführt. Funktional und architektonisch wird der erste durch den zweiten Abschnitt ergänzt.

Die neue Geschlossenheit des Ensembles wird durch eine veränderte Maßstäblichkeit und neue Bezüge der Gebäude von alt und neu zueinander erreicht.

Die gliedernde Neugestaltung wirkt klarer und geschlossener, behält aber die bisherige Vertrautheit. Städtebaulich  steht der neue klare Baublock dialektisch zu den heterogenen Schulgebäuden aus 4 Jahrzehnten. Insgesamt wird die Schulanlage deutlicher, markanter, großzügiger, luftiger und trotz der größeren Komprimiertheit offener, positiver, einladender. Durch die strenge Organisation der Gesamtformation – Halle und Unterrichtsräume wird höchstmögliche  Funktionalität bei gleichzeitig hohem ästhetischen  Anspruch erreicht.

Die höhenausgleichende Außengestaltung, ein sogenannter „Handlungs-Spiel-Raum zwischen beiden Neubaukuben wird axial vor der Aula zum zentralen Ort der Begegnung. Eine allseitig erreichbare, der Aula vorgelagerte Fläche, komplettiert die Themenachse Handlungs-Spiel-Raum, Meeting-Point und Aula.

Die Gestaltung  mit gegliederten großen Glasflächen  ermöglicht eine natürliche Verbindung von Innen- zu Außenräumen  und gewährleistet eine helle, positive, freundliche Lern- und Sport-Atmosphäre. Alle drei Bauabschnitte  erhalten ein einheitliches Fassadenbild. In Kombination mit hellen, sandsteinfarbigen Ziegelfassaden, bilden die Quader eine kompakte, formgeschlossene Gesamtfigur.

Der Freiraum ist mit seiner klaren Gliederung an die Architektur angelehnt und bietet durch Pflanzbeete, Baumbestand  sowie Wechsel zwischen befestigten Plätzen und Rasenflächen, hohe Aufenthaltsqualitäten  für alle Schulkinder. Trotz Zonierungen sind die Pausenfreiflächen überschaubar zu beaufsichtigen. Fahrradstellplätze befinden sich außerhalb der Pausen- und Spielflächen direkt an der Schlautstiege.

  

Architektur: Berthold Ellertmann 

Team: Selma Arici, Marco Piehl

  

Westfälische Nachrichten

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