Orangerie am Herzogin Garten, Dresden

Zurückhaltung im äußeren Erscheinungsbild ist das Ziel des Entwurfes. Der Neubau orientiert sich in Maß, Proportion und Gliederung an der historischen Orangerie. Durch den Verzicht auf Sandsteinverblendung ist das handwerkliche Können erlebbar, die Konstruktion gliedert das Gebäude. Die noch bestehende Sandstein/Ziegel-Mischkonstruktion des Portikus wird als Ziegel/ Beton-Mischkonstruktion fortgeführt, der bestehende Portikus gemäß dem historischen Vorbild ergänzt. Das zurückgestaffelte Dachgeschoss hält Distanz zum Portikus. Auch heute scheint die differenzierte Behandlung von Garten- und Straßenseite sinnfällig, das Gebäude öffnet sich deutlich zum Herzogingarten. Arkaden bilden dabei den Übergangsbereich zum Foyer. 

Der Baukörper gliedert sich horizontal in Bereiche unterschiedlicher Privatheit. Das Erdgeschoss mit den Arkaden, welche den Eingangsbereich überspannen, ist das öffentliche Deck des Gebäudes. Seine Nutzungen (Konferenzräume, Gastro, Eingangshalle) können der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden ohne die Privatheit der anderen Bereiche zu schmälern. Ein Café im Portikus ist der Allgemeinheit zugänglich. Das eingeschobene Mezzanin-Geschoss mit Bibliothek und Lounges ist nur beschränkt zugänglich. Das Mezzanin mit seinen Bereichen unterschiedlicher Intimität dient dem privaten Gespräch und dem diskreten Rückzug. Eingangsebene und Mezzanin verzahnen sich über Lufträume. Im Obergeschoss findet die Bibliothek ihre Fortsetzung in einer Galerie. Ferner liegen hier die Flächen der Verwaltung sowie abhörsichere Räume. Das Dachgeschoss beherbergt die Wohnbereiche, einen Spa-Bereich, Business-Center sowie Sky-Bar und die Terrasse mit Blick auf Garten, Zwinger und Altstadt. 

Trotzdem es dem Bau gelingt sich in der Traufhöhe des Vorgängerbaus zu bewegen, erscheinen die Räume nicht gedrungen. Großzügig über Lufträume verschränkte Ebenen geben dem Gebäude im Inneren eine unvermutete Luftigkeit. 

  

Architektur: Christian Schmitz, Peter Zirkel 

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