Archiv der Avantgarden, Dresden
Konzept
Die räumliche Vision des Entwurfs wird durch einen eingestellten Kubus im Zentrum des bestehenden Blockhauses gebildet. Dieser bildet das Herzstück und Schaudepot des neu zu planenden Archivs der Avantgarden. Logenähnliche Balkone dienen als Kommunikationsplattformen und bieten vielfältige Blickbeziehungen in das Archiv. Sie fungieren als Schnittstelle der unterschiedlichen Nutzungsbereiche in dem sowohl der interessierte Besucher, als auch die Forscher und Mitarbeiter im Fokus stehen.
Die Durchmischung von Rückzugsbereichen und Zonen öffentlicher Begegnung durchzieht als räumliches Thema das gesamte Gebäude. Die gewählte Grundrissstruktur ermöglicht dadurch über alle Ebenen verschiedene, multifunktionale Nutzungsszenarien öffentlicher und interner Art. Das nördlich gelegene Eingangsfoyer wird als offener und kommunikativer Bereich ausgebildet und fungiert als öffentlicher Raum mit Blickbezug über alle Ebenen des Archivs. Das gesamte Erdgeschoss ist der Öffentlichkeit vorbehalten. Hier befinden sich neben Ausstellungsfläche, Informationsbereich, Wartezone, Garderobe und Buchladen frei zugängliche Bereiche die ohne Einlasskontrolle erreichbar sind.
Das offene Auditorium, welches multifunktional als Vortragsraum genutzt werden kann, führt den Besucher in Form einer „Elbhangtreppe“ mit Verweilzonen in das Espresso- Café sowie in weiterer Folge zu dem elbseitigen Veranstaltungsgarten. Die Informationstheke bildet den Übergang zwischen öffentlichem Raum und Archiv. Dabei gelangt der Besucher in das westliche Treppenhaus und erreicht die Ausstellungsflächen und Kommunikationsplattformen in allen Ebenen. Die Funktionseinheiten der Forscher und Mitarbeiter liegen an der der Außenfassade um eine natürliche Belichtung zu gewährleisten. Die gläsernen Vitrinen des Schauarchivs im Zentrum dienen dabei als Raumfilter zwischen den Nutzungen.
Umgang Bestand
Die an der denkmalgeschützten Westfassade vorhandenen Öffnungen im Sockelbereich werden adaptiert und als Fluchtweg, Anlieferung und Belichtungsflächen genutzt. An der Ostfassade wird der ehemalige Seiteneingang als 2. Fluchtweg aktiviert und die Fassade in ihren Ursprungszustand zurückgeführt.
Die Südfassade wird durch eine vorgestellte Pergola ergänzt. Diese reagiert auf die Proportionen des Bestandsbaus und markiert die Zu-und Durchwegung zum elbseitigen Garten. Zwischen Pergola und dem Blockhaus entsteht ein geschützter Terrassenbereich welcher für die Cafénutzung oder Workshops vorgesehen wird.
Architektur: Berthold Ellertmann, Christian Schmitz mit Itten+Brechbühl AG
Team: Thomas Bergerbusch, Fokko van der Linde
Visualisierung: VIR.works